Weinort Wirmsthal

Wirmsthal ist der nördlichste Weinort des Weingebiets Franken.

Der bekannte Weinort Wirmsthal

Wirmsthal ist ein Ortsteil des unterfränkischen Marktes Euerdorf im bayerischen Landkreis Bad Kissingen. Wirmsthal ist der nördlichste Weinort des Weingebietes Franken und einer von mehreren Weinanbauorten der Region.

Nördlichster Weinort Frankens

Wirmsthal entstand als Ansiedlung eines
Widem-Gutes, das Pfründe einer Kirche oder
eines Klosters war. Daraus entwickelte sich,
beginnend mit „Widermestal“ und „Widmerstal“, der heutige Name des Ortes. Für das Jahr 715 wird die Entstehung des Hofes des Echternacher Weingutverwalters vermutet. Die erste urkundliche Erwähnung findet der Weinort Wirmsthal um 1303 in den Würzburger Lehensbüchern.

Wirmsthal hatte im Lauf der Zeit mehrere Besitzer – Fulda, Würzburg sowie die Herren von Henneberg – bis es schließlich am 20. Juli 1585 endgültig an das Hochstift Würzburg ging. Die erste bekannte Erwähnung einer Wirmsthaler Kirche stammt aus dem Jahr 1603; die heutige Wirmsthaler Kirche St. Johannes der Täufer entstand im Jahr 1823. Auffallend und vielleicht einmalig sind die beiden Figuren am Hochaltar, links der heilige Thomas Morus, rechts der heilige John Fischer; beide wurden, wegen ihrer religiösen Haltung vom englischen König Heinrich VIII. (1491-1547) hingerichtet, im Jahr 1935 heiliggesprochen.

Der Frankenwein aus dem nördlichsten Weinort Frankens ist vom Klima begünstigt sowie von Trias-Böden genährt; deshalb wachsen hier noch heute charaktervolle Frankenweine wie Silvaner, Müller-Thurgau, Bacchus und Domina.
Neben dem Weinbau war früher auch der Obstbau von nicht unbeachtlicher Bedeutung.

Ein Chronist beschrieb die Wirmsthaler einmal als „ein fleißiges, ruhiges und intelligentes Völkchen“ in dem Tal zwischen Haarberg/Scheinberg und dem Siebenberg. Bei Ihrem Besuch können Sie sich von diesem Charakteristikum gerne überzeugen.

Weinort Wirmsthal

Weinlage Wirmsthaler Scheinberg

Postkarte „Ausflugsort Wirmsthal“, 1950er Jahre
Abbildung: Richard Ettert

Wirmsthaler Weinfest 2008
Foto: Ludwig Büttner

Ortsgeschichte

Der Ortsname Wirmsthal zeugt von seiner langen Weinbaugeschichte: Wirmsthal wird von Widemersthal abgeleitet, was darauf hindeutet, dass der Ursprung des Ortes in einem Widum, also einem Weingut, zu finden ist. So wird bereits 715 von dem Sitz des Echternacher Weingutsverwalters in diesem Tal berichtet. Die erste urkundliche Erwähnung findet der Weinort Wirmsthal um 1303 in den Würzburger Lehensbüchern.
Der Ort wird in vielen Niederschriften für seine vorzüglichen Weine gelobt, die sowohl in der nahen Kurstadt Kissingen, als auch im Kloster Aura wegen ihrer „heilenden“ Wirkung geschätzt seien. So bestand in der Zeit kurz vor 1585 ein besonderer Tribut der Gemeinde Wirmsthal darin, dem Abt von Aura und seinem Gefolge einmal im Jahr ein Weingelage auszurichten. Es heißt, dabei wurden die neuen Weine gekostet und so manches Fässchen geleert.
Aus Dokumenten von 1585, in welchen die Herrschaftsübergabe von den Hennebergern zu den Würzburgern dargestellt wird, geht hervor, dass Wirmsthal wohl eine der reichsten Gemeinden der Cent Aura gewesen sein muss. Zu den Reichtümern zählten neben den Weinbergen auch Obstbäume, welche heute in den unteren Tallagen zu finden sind. Diese gaben der hiesigen Bevölkerung auch ihren Spitznamen. Aus den „Pflammehöikern“ (Pflaumenhökern = Pflaumenverkäufern) wurden später die „Pflocker“ (von pflücken) unter welchem die heutigen Wirmsthaler in den Nachbardörfern immer noch bekannt sind.

Brotzeit im Weinberg
Foto: Familie Alt

Neuanlage von Rebzeilen am Scheinberg, 1963
Foto: Richard Ettert

Markt Euerdorf

1. Bürgermeister
Peter Bergel

Hammelburger Straße 14
97717 Euerdorf

Kontakt:
Telefon: +49 9704 9131-0
E-Mail: poststelle@vg-euerdorf.de